Pressetext zur Ausstellung in der Galerie Christine König, November 2009
Gabriele Fulterer / Christine Scherrer: „amp… either you got it or you don´t“
Das inhaltliche Konzept für die Rauminstallation im 3rd room der Galerie Christine König findet einen Ausgangspunkt im „Krumpen“, einer exzessiven radikalen Tanztechik, die sich aus dem HipHop in Los Angeles entwickelt hat.
„Amp“ describes a high level of intensity and excitement and is also the highest of three levels of intensity through which dancers attempt to progress during a session (Krump, Buck, Amp). Amp is a state of heightened excitement and is a place where technical dance is transcended by emotion. It is the point of dance where one might have a spiritual experience as well. “Man, that move you did made me amped!” (Krumptionary der KrumpKings, LA)
Dreizehn Figuren werden mit schwarzem Permanent Marker direkt an die Wand gezeichnet. Mit einer Körpergröße von cirka zwei Metern sind diese Figuren überdimensional groß, sollen aber auf keinen Fall monumental wirken.
Ihr Zeichenduktus ist aufgelöst, expressiv, reduziert. Ihre Nacktheit will keinen erotischen Blick evozieren.
Alle Figuren bleiben trotz ausholender, springender, kippender Bewegungen bis auf eine Ausnahme mit der Bodenkante bündig. Das sich so bildende Figurenfries schließt den durchbrochenen Raum, die Treppenanlage mit Rahmen in der Mitte leitet den/die Betrachterin in einen Rundgang.
Der so geschlossene Raum wird von den übrigen Räumen isoliert und dynamisiert. Alle gezeigten Körper befinden sich in einer Art Ekstase: von ihrem kontrollierenden Bewusstsein, ihrer Umgebung getrennt, ist ihre Auflösung eine Suche nach Bündelung, Verdichtung, Zurückführung.
Den Figuren gelingt es jetzt, miteinander in Verbindung zu treten, zu korrespondieren.
Das Band, in dem sie sich scheinbar bewegen, löst sich auf. Der/die Betrachterin der/die sich von den heftig agierenden Figuren umgeben, eingeschlossen, bedroht sieht, kann in diese Verbindung eintreten.
Gabriele Fulterer / Christine Scherrer, 2009