Presse:
dont’t stop me now…, 2010
Gabriele Fulterer und Christine Scherrer entwickelten für das Foyer des MUSA eine temporäre grafische Gestaltung, die sich an die architektonischen Gegebenheiten anpasst, sie jedoch zugleich durch die fortlaufende Bewegung der Figuren zu überspielen scheint.
Die Wandgestaltung besteht aus sechs weiblichen Figurengruppen, die etwas mehr als lebensgroß von den Künstlerinnen direkt an die Wand gezeichnet wurden. Der Figurenfries strebt auf den Eingang des Museums zu. Die Bewegung ist jedoch nicht zielgerichtet, vielmehr scheinen die Figuren hauptächlich miteinander beschäftigt zu sein.
Durch den Rhythmus ihrer Bewegungen gleichen sie Niveauunterschiede aus und heben architektonische Durchbrechungen auf. Einzelne Körperbereiche werden durch eine stärkere plastische Gestaltung verdichtet. Die Bewegung führt so nicht nur in den Raum, sondern auch in die einzelnen Körperverschlingungen.
Die Figurenkonstellationen verfolgen keinen Erzählstrang, offen bleibt auch, ob es sich um sechs verschiedene Figurengruppen, oder um eine Versuchsreihe von lediglich zwei Figuren handelt.
„Versuche, sich zu lösen, zu befreien, vorwärts zu kommen, in neue Räume zu gelangen, werden dramatisch, expressiv inszeniert. Der aggressive Duktus des Festhaltens, Umklammerns, Zurückreißens büßt an Eindeutigkeit ein, da die Umklammerung gleichzeitig stützt – das Wegstoßen, Sich-ab-Stoßen auch einen vertrauten, beinah zärtlichen Bewegungsablauf beschreibt.“ (Gabriele Fulterer / Christine Scherrer)
Durch die Wandgestaltung erhält der Durchgangsraum eine neue Akzentuierung, die das Spiel zwischen plastischer Körperlichkeit und graphischer linearer Zeichnung in die Möglichkeit eines räumlichen Erlebens einbindet.
Silvie Aigner, 2010